Christian Schad - 20 Schadographien zu Gaspard de la Nuit von Aloysius Bertrand oder die Hochzeit der Romantik mit dem Geist Dadas. Stuttgart, 1980. Portfolio mit insgesamt 21 Schadographien u. 2 handcollagierten Schadographien (Silbergelatineabzüge), 2 Holzschnitten in Schwarz, 1 Linolschnitt in Rotbraun u. 1 Radierung. Die Schadographien signiert, datiert (1962-1977), nummeriert sowie bis auf 2 betitelt, 1 nur signiert. Kartone u. Textbuch in schwarzer Leinen-Kassette innenliegend. |
Losnummer: 284
Richter, S. 126 bis 156. - Eins von nur 40 Exemplaren. - Edition G.A. Richter. - 20 Schadographien (von 17 x 12 bis 26,5 x 20 cm) je auf weißem glattem Karton (58,5 x 42 cm) montiert. 1 gefalteter Bogen Bütten mit Titel und Kolophon, dort nummeriert. 1 Radierung ("Scarbo, Er und Ich", 26,3 x 21,5 cm) auf aufgewalztem China auf schwarzem Fabriano-Bütten, signiert, datiert "77" u. nummeriert. Textbuch (48,3 x 32,5 cm) als Anhang zum Portfolio mit einer Auswahl von Gedichten (diese von Schad übersetzt), 8 gefaltete Bogen BFK Rives Bütten auf 32 num. Seiten, eingelegt in zwei Büttenumschläge. Dieses mit 2 handcollagierten Schadographien (25 x 20,5 cm) u. 1 weiteren Schadographie (14 x 11 cm), je montiert. Mit 2 ganzseitigen Holzschnitten u. 1 Titel-Linolschnitt, 3 Holzschnittvignetten u. 10 Offsetreproduktionen nach den Schadographien. Genf 1919. - Eins von 40 (GA 90) Exemplaren. Diese bibliophile Luxusausgabe zum Portfolio mit "A" bezeichnet. - 15 Jahre lang beschäftigt sich Christian Schad mit den Prosagedichten des französischen Frühromantikers Bertrands und lässt sie seit 1962 in seine Schadographien (Fotogramme) einfließen. In Bezug zu den Gedichttiteln wie "Der Tulpenhändler", "Die Viola da Gamba", "Harlem", "Das tote Pferd", "Die Stunde des Sabbat", "Die zwei Juden" oder "Der Galgen" steht der Zyklus der Schadographien. Hier entstehen regelrechte Traumwelten, deren Motive wie Totenkopf, Geige, Mondsichel, Schmetterlinge oder Kirchenfenster dem Realismus und der Symbolkraft der Romantik entsprechen und zugleich das Surrealistische als Anschluss an den Dadaismus vorgreifen. Mit der Technik des Fotogramms lassen sich diese Motive entweder in Unschärfen miteinander zu abstrakten Gebilden verbinden oder zu eher klassischen Bildern mit gestaffelten Raumebenen aufbauen.
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