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Indien
Neben einzelnen, wirklich hochwertigen Einzeleinlieferungen indischer Steinskulpturen (wir vermerken hier eine erhöhte Nachfrage nach dem erfolgreichen Verkauf der Sammlung Jansen im Juni) bietet Lempertz auch eine Gruppe indo-portugiesischer Elfenbeinschnitzereien aus einer rheinischen Privatsammlung an. Die moderat angesetzten Stücke sind insbesondere kulturhistorisch interessant, handelt es sich dabei doch um christliche Ikonographie in kolonialem Kontext (Lots 16–24).
Südostasien
Auch hier eine große Skulpturen-Offerte. Highlight ist ein Buddha Muchalinda aus Kambodscha, Khmer-Reich, im Angkor-Wat-Stil des 12. Jh., Die Skulptur war 2015 im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt ausgestellt: „Buddha. 108 Begegnungen“ (Lot 44, € 60/80.000). Ebenfalls erwähnenswert ist ein aus einer niederrheinischen Privatsammlung eingelieferter burmesischer Buddha mit starker Ausstrahlung (Lot 41, € 17/20.000).
China. Skulptur
Bemerkenswerte Offerte an chinesischen Bronze-Gefäßen und -Skulpturen aus der Sammlung Dirksen, darunter eine Bronze der daoistischen Göttin Bixia Yuanjun (Lot 115, € 14/18.000), und eine feuervergoldete Bronze des Medizin-Buddha Bhaishajyaguru aus einer niederländischen Sammlung (Lot 105, € 20/30.000).
China. Kunstgewerbe
Das Highlight ist ein aus einer Hamburger Privatsammlung stammender, großer Nashornbecher aus dem 17. Jh. in ausgesprochen elaborierter Ausführung, der 1972 im lokalen Kunsthandel erworben worden ist (Lot 145, € 70/90.000).
China. Porzellan
Höhepunkte der Offerte ist eine seltene, kaiserliche doucai-Schale mit Blütenmedaillon aus einer westfälischen Privatsammlung (Lot 164, € 50/70.000). Besonders an diesem Stück ist die Erweiterung der klassischen Farbpalette der legendären doucai-Vorbilder aus der Chenghua-Periode (1464–1487) der Ming-Dynastie um Schattierungen, deren Erzeugung dann in der Yongzheng-Periode (1722–1735), aus der dieses Objekt stammt, möglich wurden. Das Einbringen der Schmelzfarben in die unterglasurblauen Konturen erfolgte mit größter Sorgfalt und Präzision – so findet man kaum Stellen, an denen sie übermalt sind. Während das Design von anderen doucai-Stücken der Yongzheng-Periode bekannt ist, wie beispielsweise einer Kumme im Museum of East Asian Art in Bath. Das vorliegende Stück scheint das einzige bislang bekannte in flacher Schalenform zu sein.
China. Malerei
Kernstück der Offerte bildet ein Konvolut an Malereien aus der Sammlung Ernst A. Voretzsch (1868 – 1965). Aus diesen teils bereits 1919 museal ausgestellten und entsprechend publizierten Rollbilder sticht die Querrolle mit Uiguren bei der Jagd, nach Zhao Mengfu hervor (Lot 177, € 10/20.000). Darüber hinaus kommen zwei außergewöhnlich große sog. Exportmalereien mit Ansichten der Häfen Macaos und Hong Kongs. Im 19. Jh. erworben, wurden Lempertz die Stücke aus einem süddeutschen Nachlass angeboten (Lots 190/191, jeweils € 20/30.000).
Japan
Im Bereich der Malerei ragt ein äußerst seltener Stellschirm besonders heraus. Die zweiteilige Arbeit zeigt Männer beim Bogenschießen mit /auf versilbertem Hintergrund. Ehemals in der Sammlung Sasaki, Kyoto wurde der Schirm 1994 bei Kawasaki Bijutsu in Kyoto erworben (Lot 318, € 25/35.000).
Das Kunstgewerbe wartet mit hochwertigen Metallarbeiten auf. Die große Bronze eines Seeadlers bildet hier den Höhepunkt (Lot 385, € 20/25.000), qualitativ ebenso hochwertig, jedoch formatbedingt moderater getaxt, ist eine äußerst feine Platte mit der leicht reliefierten Darstellung des Dämonenjägers Shoki (Lot 390, € 6/8.000). Für die Sammler japanischer Keramik gibt es den interessanten zweiten Teil dieser Offerte aus einer Düsseldorfer Privatsammlung.
Ein äußerst naturalistisches, sehr feines Netsuke eines Windhundes mit einer Keule im Maul (Lot 475, € 18/25.000) sowie die expressive Darstellung zweier oni, sich vor den Neujahrs-bohnen schützend, stechen besonders heraus (Lots 454, € 15/20.000). Ersteres ist Rantei signiert, das zweite unsignierte Stück drängt eine Zuschreibung an den Hakata-Schnitzer Otoman geradezu auf. Beide marktfrischen Stücke stammen aus einer Privatsammlung.
Die insbesondere deutschen Sammlern bekannte Galeristin und Netsuke-Händlerin Hildegard Flachsmann zieht sich nach langer und erfolgreicher Tätigkeit aus dem Geschäft zurück. Nicht ohne Dank für die langjährigen Geschäftsbeziehungen freut sich Lempertz, ihren Bestand an Netsuke in der kommenden Auktion anzubieten.
Nach dem Rekordzuschlag für ein Netsuke in der vergangenen Saison, kann Lempertz aus identischer Quelle nun die elfenbeinernen Stücke anbieten. Nicht-elfenbeinerne Stücke aus dieser belgischen Sammlung konnte Lempertz im Juni zu einem Auktionsrekord erfolgreich versteigern.
Lempertz Auktion 1213__Asiatische Kunst
9. Dez. 2022, ab 11.00 Uhr, Lempertz Köln
Asiatische Kunst: Online Only
25. Nov.–15. Dez.
Vorbesichtigung
Köln 3. – 8. Dez.
Katalog online / Live-Auktion https://www.lempertz.com/de/auktionskataloge.html |