Silber, rhodiniert; rosafarbener Marmor
Frankreich, um 1900
Gustave Keller Frères – gegründet 1856 in Paris
Rückseitig auf der Basis der zentralen Figur mit zwei Punzen (nicht identifiziert, wohl Pariser Garantiemarke 1919-38 und Meister Marke)
Monaco-Wappen auf dem Piedestal
Gesamthöhe: ca. 70 cm
Sehr guter Zustand
Rare Jugendstil-Trophäe in der üblichen guten Keller Qualität
Schätzpreis des Auctionata Experten: 55.000 Euro
Dieses Objekt wird durch das Berlin Büro verkauft
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Losnummer: 51
Die wichtige Bedeutung der Skulptur ebenso wie die Kombination von Edelmetall und Stein waren typische Trends der dekorativen Kunst seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Stil und Ikonographie, die einen weiblichen Akt, Meeresgenien und Wasser-Ornamente assoziieren, sind wunderbare Beispiele für die Entstehung des Jugendstils, der vom Symbolismus beeinflusst war. Das Design und die Form der Frau kann mit der Figur eines Tafelaufsatzes oder Surtout de table vom international bekannten Meister René Lalique (Französisch, 1860-1945) aus dem gleichen Zeitraum (vor 1905, Gulbenkian Museum, Lissabon), verglichen werden.
Zustand:
Die Trophäe ist in einem sehr guten Zustand mit minimalen Alters- und Gebrauchsspuren. Die Gesamthöhe beträgt ca. 70 cm.
Gustave Keller Frères (gegr. 1856)
Das Unternehmen Keller wurde 1856 von Gustave Keller gegründet. Seine Toilettengarnituren, eleganten Accessoires, sein eklektischer Stil und vor allem seine moderne Kannen wurden sofort für ihre Qualität geschätzt. Keller wurde 1867 und 1878 mit einer silbernen und einer goldenen Medaille ausgezeichnet. Nach 1878 traten die Keller-Brüder Gustavs Nachfolge an und begannen mit der Produktion von Silberwaren, die auf den Weltausstellungen 1889 und 1900 mit einer Goldmedaille und einem Grand Prix ausgezeichnet wurden. 1889 schrieb Lucien Falize, dass "alles mit ‘Keller‘ Gestempelte gut“ sei. Laden und Werkstatt befanden sich in Paris, zunächst in der 65, rue de Turbigo; 1891 fand der Umzug in die 22 rue Joubert statt. Im Jahr 1929 wurde der Laden in der 18 avenue Matignon erwähnt und war noch 1947 aktiv. Keller bediente internationale Kunden und war offizieller Lieferant mehrerer Höfe (Spanien, Russland, Griechenland und Rumänien). Der russische Hof war ein wichtiger Auftraggeber und seit 1897 erwarb der letzte Zar persönlich regelmäßig Artefakte aus der Pariser Silberschmiede. Werke von Keller befinden sich unter anderem im Musée d'Orsay, im Musée du Petit Palais und im Musée des Arts Décoratifs in Paris.
Die Fürst von Monaco Trophäe
Die Trophäe ist eng mit Monaco und den damaligen Schnellboot-Rennen verbunden, wie neben dem Wasserthema das Wappen der Stadt auf dem Sockel zeigt. Jedes Jahr im Frühjahr fand ein Rennen statt, das von Camille Blanc (Französisch, 1847-1927), Präsident der Société des Bains de Mer (SBM) unterstützt und vom Fürsten eröffnet wurde; es handelte sich um ein wichtiges sportliches und gesellschaftliches Ereignis. Der „Prince Cup“ war das letzte „Speed-Rennen“. Der Prinz selbst gratulierte den Gewinnern und verteilte Preise wie genannte Trophäe. Ein weiteres Beispiel könnte die „herrliche 5.000 Franken Trophäe“ gewesen sein, die der Prinz für das erste Rennen erwarb und vom Armée & Marine / Armes & Sport-Magazin (21. April 1904 n° 270, S. 387) erwähnt wurde. Ab dem Jahre 1900 fertigte Keller zahlreiche Cups oder Trophäen für das Monaco Fürstentum wie jene, die einen silbernen nackten Mann darstellt, der ein Schalentier umgibt, und die 1912 für das „Meeting des canots automobiles“ hergestellt wurde. Der Silberschmied fertigte in den 1920er Jahren auch Pokale für den Monaco Golf Club. Er produzierte zudem ähnliche Produkte für andere Institutionen wie den Jockey-Club oder den Figaro Golf Cup.
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