Losnummer: 600
Provenienz:
- Kunsthaus Bühler, Stuttgart
- Galerie Dr. Bühler, München
Literatur:
- Bühler, Hans-Peter: Die Schule von Barbizon, München 1979, Farbabb. S. 73;
- Hellebranth, Robert et Anne: Charles-François Daubigny 1817-1878, Supplément, Paris 1996, Wvz-Nr. 132 mit s/w-Abb.
Gutachten:
Bühler, Hans-Peter, München, 26.10.1980 liegt bei.
Daubigny zählt zu den wichtigsten Landschaftsmalern des 19. Jahrhunderts und ist ein entscheidender Wegbereiter der Moderne. Er ist der erste der Protagonisten der "paysage intime", der auch großformatige Gemälde vor der Natur fertigstellt. Mit seiner Freilichtmalerei nimmt er künstlerische Lösungen der Impressionisten vorweg. Seine Vorbildwirkung kommt vor allem im Werk von Claude Monet und Camille Pissarro deutlich zum Ausdruck, deren Kunst er auch als Mitglied der Salonjury nachhaltig fördert. 1870 tritt er aus Protest gegen die Ablehnung eines Bildes von Monet aus der Jury aus.
Daubigny ist mit diesen Naturschilderungen seiner Zeit weit voraus. Die Erfassung der atmosphärischen Erscheinungen der Sonnenauf- und untergänge am Meer gehören zu Daubignys stärksten Werken. Das bei Villerville entstandene Seestück ist ein hervorragendes Beispiel einer Impression bei untergehender Sonne, das - auf jegliche Staffage verzichtend - die reine Stimmung der Natur einfängt.
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