Emmanuel Van der Auwera in Basel  |  | Emmanuel Van der Auwera, The Sky is on Fire, 2019 | |
Wie Emmanuel Van der Auwera die Welt um sich sieht, kann man jetzt im Basler Haus der Elektronischen Künste erleben. In raumgreifenden Videoinstallationen enthüllt der Belgier die Muster der Wahrnehmung: Ob man nun seine Umgebung mittels eines Smartphones beobachtet oder sich anhand von Bildern, die von intelligenten Maschinen stammen, orientiert. Kuratorin Sabine Himmelsbach stellte dazu in der ersten Personale des 1982 geborenen Künstlers in der Schweiz einen repräsentativen Überblick über sein Schaffen zusammen und integrierte drei neue Werke. Die drängendsten Fragen, die von der Ausweitung des Überwachungsstaates bis hin zu simulierten Realitäten und Deepfakes reichen, sollen den Besucher bestürmen. So reicht Auwera sein Sich-Gedrängt-Fühlen durch die „Suche nach der kollektiven menschlichen Erfahrung“ weiter, wie er selbst schreibt.
Emmanuel Van der Auwera seziert, analysiert und ordnet streng und nüchtern die Bedeutung von Bildern. Als Ausgangsstoff dient ihm dazu meist Material aus dem Internet. Diese realen Ereignisse kombiniert er dann zu bildmächtigen, ästhetischen Tableaus. So schuf er für die Ausstellung in Basel die beiden Videoinstallation „Yet Untitled“ und „VideoSculpture XXV (Archons)“ sowie die beiden Skulpturen aus dem titelgebenden „Ballistic Gel“. In der ausladenden „VideoSculpture XXV“, die aus acht manipulierten Screens und vier schwarzen Glasplatten besteht, auf der die Videos spiegelbildlich zu sehen sind, beschäftigt sich Auwera mit der digitalen Unsterblichkeit und reflektiert die Präsenz von Künstlicher Intelligenz in heutigen Bildwelten. Durch die fantastischen Farben, die ruhigen, aber wirren Filmschnitte sowie die irreal wirkenden Spiegelungen im Boden konfrontiert er den Betrachter mit einer potentiell gefährlichen Welt. Es bleibt zu entscheiden: Sehen wir einen nervösen Fiebertraum oder haben wir eine nebulöse Vision, die die aktuellen Strömungen der jetzigen Zeit verarbeitet?
Die Ausstellung „Emmanuel Van der Auwera: Seeing is Revealing“ läuft bis zum 7. August. Das Haus der Elektronischen Künste hat von Mittwoch bis Sonntag zwischen 12 und 18 Uhr seine Pforten geöffnet. Der Eintritt beträgt 9 Franken, oder ermäßigt 6 Franken. Unter der Woche ist zur Happy Hour, zwischen 12 und 13 Uhr, der Einlass kostenfrei.
Haus der elektronischen Künste Basel
Freilager-Platz 9
CH-4142 Münchenstein/Basel
Telefon: +41 (0)61 – 283 60 50 |