Paper Art Award verliehen  |  | Der Paper Art Award wurde auf den Paper Positions Berlin verliehen | |
Im Rahmen der der Paper Positions Berlin, der Messe für Zeichnung, Druckgrafik und Arbeiten auf Papier, wurde der Paper Art Award zum zweiten Mal vergeben. Der mit insgesamt 36.000 Euro dotierte Kunstpreis für skulpturale Papierkunst ging dabei an vier Kunstschaffende. Über die Auszeichnung in Gold darf sich die iranische Künstlerin Afshan Daneshvar freuen, die sich seit 2015 mit dem Medium Papier befasst. In ihrer Arbeit „Boats series“ reiht sie gefaltete intakte und deformierte Papierboote in einem Meer aus Schwarz textilartig aneinander. Die winzigen Boote können als kritischer Kommentar auf die Fluchtbewegungen über das Mittelmeer gelesen werden. Den zweiten Platz belegt Goekhan Erdogan, den die Frankfurter Galeristin Heike Strelow auf der Kunstmesse präsentierte. Seine Arbeit wird bestimmt von der Auseinandersetzung mit dem eigenen vielfach auf Papier gedruckten Portraitfoto, das er mit handwerklicher Bearbeitung zum Teil bis zur völligen Auflösung transformiert.
Die Auszeichnung in Bronze teilen sich in diesem Jahr Aja von Loeper, vertreten durch die Wichtendahl Galerie in Berlin, sowie Lisa Tiemann, die zum Programm der ebenfalls in Berlin ansässigen Galerie Schwarz Contemporary gehört. Die Position der in Nürnberg tätigen Loeper überzeugte die Jury durch das eindrückliche Spiel aus Licht und Texturen, das die Künstlerin den Papierfasern in ihren „Weißen Blättern“ durch so kraftvolle wie behutsame mechanische Bearbeitung abringt. Eine vergleichbare künstlerische Stärke sah die Jury in den raumgreifenden Skulpturen der in Berlin arbeitenden Lisa Tiemann, die in ihrer Werkserie „Couples“ durch die Fusion von Keramik und Papier die Grenzen von Materialität und Stabilität auslotet.
Die Berliner Fine Art-Printmanufaktur d’mage, der Künstlerpapierhersteller Hahnemühle und Canon Deutschland haben den noch jungen Kunstpreis im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Er richtet sich an aufstrebende Kunstschaffende, die über ihre Galerien an der Kunstmesse Paper Positions Berlin teilnehmen. Mit dem Preisgeld kauft das Haus des Papiers, das weltweit erste Museum für ausschließlich zeitgenössische Papierkunst, die ausgezeichneten Werke an. |