Zwei neue Stipendiatinnen im Gropius-Bau  |  | Serafine1369, 2020 | |
Serafine1369 und Ana Prvacki werden als „Artists in Residence 2021/22“ ein Jahr im Berliner Gropius-Bau verbringen. Die beiden Künstlerinnen „tragen essentiell dazu bei, den Gropius-Bau zu einer Institution zu machen, die einer Vielzahl von Perspektiven Raum bietet – zu einem Ort, an dem Lernen, Gastfreundschaft und Erfahrung zusammenkommen“, so Direktorin Stephanie Rosenthal. Beide Kunstschaffende verbindet, dass sie an den Schnittstellen von Intuition, Körperwissen und Erfahrungen mit Orten und Geschichte arbeiten.
Der Schwerpunkt von Serafine1369, die neben ihrem Geburtsnamen Jamila Johnson-Small bis zum vergangenen Jahr auch als „Last Yearz Interesting Negro“ tätig war, liegt auf Tanz, Philosophie und Weissagung. Die in London geborene schwarze Künstlerin mit Wurzeln in der Karibik wird in Koproduktion mit den Berliner Festspielen im November die neue Kreation „When we speak I feel myself, Opening“, eine Duo-Performance mit Fernanda Muñoz-Newsome, uraufführen. Für Serafine1369 geben sich Video- und Soundinstallationen, skulpturale Elemente und Bewegung die Hand. Tanz ist für sie eine radikale, transformative Praxis. Ihre Vorgehensweise bezeichnet sie selbst als „Oracular Practice“, als orakelhafte Praxis, bei der choreografierte Bewegung und Tanz als Mittel für Weissagungen fungieren. Für Stephanie Rosenthal „beginnt die Arbeit von Serafine1369 mit dem Bewusstsein, dass Raum verkörpert wird; von der Art, wie wir in verschiedenen Atmosphären atmen, bis hin zu der Art, wie wir uns über Grenzen hinweg bewegen“.
Die 1976 geborene Ana Prvacki ist erste „Digital Artist in Residence“ des Gropius-Baus. In ihrem künstlerischen Tun kombiniert sie Aquarellmalerei, Video, Performance sowie Augmented Reality miteinander. Die gebürtige Serbin wird deshalb für das Haus die aus mehreren Interventionen bestehende Arbeit „Apis Gropius“ schaffen, die Gastgeberschaft, natürliche Strukturen und Ökologie zum Thema hat. Für ihre Arbeit lässt sich Prvacki von den botanischen Motiven inspirieren, die im Gebäude des ehemaligen Kunstgewerbemuseums in den Formen der Neorenaissance auftauchen. Als ein weiterer Einfluss werden virtuelle Bienen durch den Gropius-Bau fliegen, da die vielseitige Künstlerin sich für Bienenzucht interessiert. |