Das kürzlich wiedereröffnete Albertinum in Dresden setzt neue Akzente in der Wahrnehmung seiner Sammlung, die von Caspar David Friedrich über Rodin und Otto Dix bis zu Gerhard Richter reicht. Ein kritischer Blick auf das neue Museum  
„Das Beste zum Schluss“ hieß unlängst ein Werbeslogan für ein Kaufhaus. In etwas abgewandeltem Sinne trifft das auch auf das auf den Kopf gestellte Albertinum zu, in dem man vor der Flutkatastrophe als erstes schnurstracks zu den Neuen Meistern – sprich zu Anton Graff, zu den Nazarenern und Caspar David Friedrich, zu Lovis Corinth oder Hans Grundigs visionärem Untergangstriptychon „Das tausendjährige Reich“ – ging und auch die DDR-Kunst noch mal inspizierte und hinterfragte. Die Malerei steht jetzt am Ende des Rundgangs, hoch oben im zweiten Stock. Stärker auf das Wesentliche konzentriert, werden die einen sagen, ausgedünnt die anderen. Der Klassizismus etwa wird nicht reflektiert und auch bei den Veristen ist jetzt vor allem Otto Dix vertreten, die Tafeln von Grundig, der noch stärker als Dix für das Dresdner Kunstschaffen steht, aber in der Nachkriegszeit von der SED-Führung als Nazi-Opfer und Vertreter einer proletarischen Richtung vereinnahmt wurde, sind ins Depot gewandert. ...mehr  |