Michael Conrads  
Auf Michael Conrads Gemälden verdichten sich unterschiedliche Elemente zu einem vom Betrachter nur schwer zu durchdringenden geometrischen System aus Rauten, Dreiecken, Treppenstrukturen, vertikal emporragenden, rechteckigen Blöcken, Ebenen und Streifenmustern. Gestische Momente wiederum, etwa in Form vertikal herablaufender Farbschlieren, konterkarieren das sorgfältig Konstruierte. Es sind Blicke ins Innere sich langsam auflösender Ordnungssysteme. Conrads gelingt es, durch illusionistische Malverfahren eine Tiefe des dargestellten Raumes entstehen zu lassen, die seine Bilder fast zu dreidimensionalen Körpern formt. Lässt sich der Betrachter erst einmal aufs Schauen und Hindurchschauen ein, so entdeckt er immer wieder neue Bildebenen, ein Davor und Dahinter, sich auftürmende Quader und tief nach unten stürzende, schluchtartige Zonen. Kaum etwas an diesen labyrinthischen Bildern ist bloße Oberfläche, alles ist offenbar in Bewegung und durchdringt sich bis hinab in dunkle, schlammige und geheimnisvolle Abgründe. ...mehr  |