Die 52. Ausgabe der Art Cologne hat die Tore geöffnet. Ist, wie man oft sagt, mit 50 der Lack ab oder werden zarte Frühlingsgefühle geweckt?  
Wie man empfangen wird, ist oft entscheidend. Zwar hat die neue Ausgabe der Art Cologne keinen roten, dafür aber einen umso auffälligeren Teppich für die Besucher ausgerollt. Für das große Südfoyer gestaltete die polnische Künstlerin Zuzanna Czebatul einen flächendeckenden Bodenbelag, dessen bunte Musterung sofort ins Auge fällt. „Higher Than The Sun“, so der Titel, passt nicht nur zum frühlingshaften Hochsommer in Köln, sondern soll unter Bezugnahme auf knallige Interieurs, lautes Design und hohle Wortphrasen wie „hype“, „won“, „cash“ und „jizz“ aus den Spielkasinos von Las Vegas zum Kunstkauf anregen. Zugleich stellt die zehnte von Daniel Hug geleitete Ausgabe eine Verbindung zur immer reißerischen, aufdringlichen Umwelt her, in der man rasch die Orientierung verliert. Die wichtigsten Galerien der Welt an einem Messestandort zu vereinen, sei heute schlichtweg unmöglich. „Die Welt hat sich auch hier rapide verändert“, konstatierte Hug auf der Pressekonferenz. Dies sei umso bedauerlicher, als dass viele bedeutende Galerien hier in Köln das Format einer Kunstmesse mitbegründet haben, das vielfältigste Nachahmer mit unterschiedlichem Erfolg gefunden hat. Greve, Werner, Hetzler, Zwirner gehörten einst dazu und sind auch diesmal in Köln mit dabei. So versteht es Hug als seine Aufgabe, die Kunst aus deutscher Perspektive zu reflektieren. ...mehr  |