Mit seiner künstlerischen Arbeit hinterfragt Walid Ra’ad die vermeintliche Objektivität der Geschichtsschreibung, vor allem seines Heimatlandes Libanon – nun zu sehen in der Kunsthalle Mainz  
Angela Merkel, unsere gerade verabschiedete Bundeskanzlerin, ist eigentlich eine Wasserlilie, während Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder als Trichterwinde auftaucht, ein Unkraut, das man im Sommer häufig auf Feldern findet, und Helmut Kohl, der verstorbene Altkanzler, reckt seinen Kopf stolz aus einer Calla, einer Blume, die schon für manche erotische Fotografie herhalten musste. Diese gewagten Assoziationen findet man derzeit in der Mainzer Kunsthalle im Turmzimmer, also ganz oben. Für diese Thematik hat sich der im Libanon geborene und in den USA lehrende Künstler Walid Ra’ad entschieden. Er zeigt unter dem Titel „We Lived So Well Together“ einen neuen Werkblock, der erstmals im deutschsprachigen Raum zu sehen ist, und präsentiert dazu eine bunte vielfältige Sammlung aus der Welt der Vögel, Heuschrecken, Wasserfälle, Blumen und Fliegen, aber auch Motoren, die man mit der jüngeren Vergangenheit des Nahen Ostens verbindet. ...mehr  |